Wenn das Haus in die Jahre kommt – Energetische Sanierung

Richterin hält Richterhammer

Eine Sanierung senkt die Energiekosten und erhöht den Marktwert des Hauses

Viele Immobilienkäufer und Mieter ziehen einen modernisierten Altbau in gewachsener Umgebung einem Neubau vor. Nicht nur, weil der Altbau oft geräumiger ist, sondern auch seines unverwechselbaren Charmes wegen. Doch wer bei der Sanierung spart, zahlt am Ende drauf, zumal diese nicht nur die Umwelt entlastet und Energiekosten spart, sondern auch den Wohnkomfort steigert: Gut geplante Dämmung sorgt für zusätzlichen Schallschutz, schützt die Bausubstanz und senkt das Risiko von Schimmelbefall.

Lassen Sie sich den Energieausweis vorlegen!

Energiesparen lange kein Thema

Gerade bei Häusern, die vor den 1980er Jahren erbaut wurden, und das sind immerhin rund 70 Prozent der 18,5 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland, ist der energetische Standard überholt. Das Energiesparen rückte nämlich erst durch die Ölkrise in den 1970er Jahren in den Fokus der Architekten und Planer. Typische Schwachstellen sind z.B. ungedämmte Fassaden, Keller- und Obergeschossdecken und Bodenplatten (falls vorhanden), veraltete Heizsysteme sowie Einfachverglasung von Fenstern und Türen.

Durch eine Dämmung des Dachs, den Einbau einer modernen Heizung und einer Erneuerung der Fenster können bis zu 60 Prozent Energie eingespart werden. Außerdem gilt es zu prüfen, ob die konstruktiven Voraussetzungen für eine Fassadendämmung gegeben sind. Denn welcher Energiestandard erreicht wird, hängt vor allem von der Dämmstärke ab.

EnEV-Vorgaben beachten

Wenn die Fläche der geänderten Außenbauteile mehr als zehn Prozent der gesamten jeweiligen Bauteilfläche des Gebäudes betrifft, müssen sich Hausbesitzer nach den Vorgaben der Energieeinsparungsverordnung EnEV 2014 richten. Verzichtet ein Immobilienbesitzer bei einer umfassenderen Sanierung auf die Dämmung oder erfüllt er die Nachrüstpflicht zur Dämmung der oberen Geschossdecke bis Ende 2015 nicht, droht ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro.

Sachverständigen hinzuziehen

Um Kosten und Nutzen einer Sanierung besser planen und abwägen zu können, empfiehlt es sich, einen Sachverständigen hinzuziehen (Für die Kosten können Zuschüsse bei der KfW beantragt werden). Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme kann er Ihnen helfen, einen sinnvollen Sanierungsfahrplan zu erstellen.

Der neu erschienene Verbraucher-Ratgeber des Bauherren-Schutz-bundes e.V. (BSB) „Zehn Schritte zum modernen Wohnen im Altbau“ erläutert alle Phasen der Modernisierung und informiert über Fördermittel zur Finanzierung der geplanten Sanierungsmaßnahmen.

 

 

Über den Autor

Harry Mohr

Immobilienmakler (IHK)

Harry Mohr, Autor dieses Artikels

Harry Mohr

Immobilienmakler (IHK)

Harry Mohr ist Immobilienmakler und Inhaber des RE/MAX Immobilien Kontor. Als DEKRA-geprüfter Immobiliengutachter und Mitglied der RE/MAX Hall of Fame unterstützt er seine Kollegen und Mandanten in allen Bereichen der Immobilienvermarktung.